
Es gibt Zeiten im Leben, da geht es stetig bergab. Jeder weiß, es geht auch irgendwann wieder aufwärts, nur daran zu glauben fällt schwer...
In solch einer Zeit befanden wir uns, als mein Vati eine schlechte Diagnose bekam und für Operationen und Behandlungen ins Krankenhaus musste.
Gerade zu Coronazeiten, zu Beginn der „2.Welle“.
So ging es nach einem langen Arbeitstag zu einer befreundeten Apothekerin, welche sich viel Zeit nahm für eine intensive und ausführliche Beratung, was man dem Vater zusätzlich Gutes tun
könnte. Außerdem lieh sie uns ein paar Fachbücher aus.
Voll beladen mit neuem Wissen und Büchern, wollte ich eigentlich alles direkt „an Mann“ bringen. Aber es war weit nach Besuchszeitende und der eine pro Tag erlaubte Besuch war durch die Mutti
schon erfolgt. Außerdem war ich ganz schön kaputt. Also lieber nach Hause und morgen in Ruhe alles zum Krankenhaus bringen? Auf dem Heimweg sagte dann das Bauchgefühl: „Versuch es doch einfach!“
So führten mich meine Schritte zum Krankenhaus. Der verdutzten Rezeptionsdame erklärte ich mein Anliegen. Sie hielt telefonisch Rücksprache mit der Station. So kam der Vorschlag, dass die
Bücher in einen Umschlag gesteckt werden sollten und die Stationsschwestern es demnächst abholen würden.
Die Dame hinterm Tresen sah meine matten und besorgten Gesichtszüge und meinte zwinkernd, ich dürfe mein Paket selbst nach oben bringen, denn ab dem nächsten Tag würde es wieder ein
Besuchsverbot geben.
Ich eilte zum Vati, konnte so nochmal mit ihm persönlich reden und von den Tipps der Apothekerin berichten.
Viel besser als durchs Telefon!
Auf dem Heimweg fiel mir die Seite alltagsversuesser.de einer guten Freundin ein und zauberte sofort ein Lächeln in mein Gesicht. Ich hatte soeben meinen persönlichen „Alltagsversüßer-Moment“
erlebt! Und plötzlich fiel es mir viel leichter zu glauben, dass es irgendwann für uns wieder bergauf geht!
Vielen Dank an alle verständnisvollen Rezeptionsmitarbeiter und an gute Freunde, die auch so aus der Ferne Mut machen!
Karen